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Was sind weiche und harte Standortfaktoren? Wir klären auf!

Autorenbild: Stephan GahmStephan Gahm

Aktualisiert: 7. Feb.

Standortfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Wahl des perfekten Unternehmensstandorts. Diese Faktoren lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: harte und weiche Standortfaktoren. 


Harte Standortfaktoren sind messbar und verändern sich langsam oder gar nicht, während weiche Standortfaktoren schwerer zu quantifizieren sind und sich auf qualitative Aspekte beziehen.

Standortfaktoren

Bei der Standortwahl sollten Unternehmen sowohl harte als auch weiche Faktoren berücksichtigen. Zu den harten Standortfaktoren gehören etwa die Infrastruktur, Steuern und Abgaben sowie das Arbeitskräftepotenzial. Weiche Standortfaktoren umfassen hingegen Aspekte wie die Lebensqualität, das Kulturangebot oder das Image einer Region.


Die Standorttheorie befasst sich mit der optimalen Verteilung von Wirtschaftsstandorten und berücksichtigt dabei beide Arten von Faktoren. In der heutigen Zeit gewinnen die weichen Standortfaktoren zunehmend an Bedeutung, da sie oft ausschlaggebend für die Attraktivität eines Standorts für qualifizierte Arbeitskräfte sind.


Was sind also Standortfaktoren?


Standortfaktoren sind ein entscheidendes Kriterium für die Wahl eines Unternehmensstandorts. Man kann diese in harte und weiche Standortfaktoren unterteilen, die beide die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit eines Standorts beeinflussen.


Was sind harte Standortfaktoren?


Harte Standortfaktoren sind messbare und objektive Kriterien, die sich direkt auf die Unternehmenskosten auswirken. Zu diesen quantitativen Standortfaktoren gehören unter anderem:

  • Steuern und Abgaben

  • Arbeitskosten

  • Verkehrsinfrastruktur

  • Grundstückspreise

  • Energiekosten

Diese Faktoren lassen sich in Zahlen ausdrücken und sind leicht vergleichbar. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Standortanalyse, da sie die Wirtschaftlichkeit eines Standorts maßgeblich beeinflussen.





Bauplanzeichnung

Weiche Standortfaktoren


Weiche Standortfaktoren sind schwerer messbare, subjektive Kriterien, die die Lebensqualität und das Unternehmensumfeld betreffen. Zu diesen qualitativen Standortfaktoren zählen:


  • Bildungsangebot

  • Kulturelles Angebot

  • Freizeitmöglichkeiten

  • Image der Region

  • Politisches Klima


Obwohl weniger greifbar – gewinnen weiche Faktoren zunehmend an Bedeutung bei der Ermittlung geeigneter Standorte. Sie beeinflussen die Attraktivität eines Standorts für Fachkräfte und können langfristig den Unternehmenserfolg mitbestimmen.


Arbeitsmarktrelevante Faktoren bei der passenden Auswahl geeigneter Standorte


Die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte ist natürlich auch ein entscheidender Faktor für die Produktivität und Innovationskraft eines jeden Unternehmens. Ein großer Pool an Fachkräften in Metropolregionen ermöglicht es Unternehmen, offene Stellen schnell und passend zu besetzen.

Das Lohnniveau beeinflusst dabei direkt die Personalkosten. Standorte mit moderaten Löhnen können die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens steigern, ohne die Qualität der Arbeitskräfte zu beeinträchtigen. Gerade in Ostdeutschland sind bis heute Lohnvorteile zu beachten. Die Ansiedlung großer Unternehmen wie Tesla oder TSMC im Osten Deutschlands zeigt, dass selbst internationale Player dies berücksichtigen.

Die Arbeitsproduktivität kann je nach Region und Bildungsstand variieren. Hochproduktive Arbeitskräfte können höhere Lohnkosten durch gesteigerte Effizienz ausgleichen.


Wie wichtig sind Infrastruktur und Verkehrsanbindung bei der Standortauswahl?


Eine gut ausgebaute Infrastruktur erhöht die Effizienz betrieblicher Abläufe. Zuverlässige Energie- und Wasserversorgung sowie moderne Telekommunikationsnetze und die Möglichkeit nach IoT sind mittlerweile unerlässlich für reibungslose Geschäftsprozesse.

Eine gute Verkehrsanbindung mit einer nahen Autobahn oder gut ausgebauten Bundesstraßen beeinflussen die Erreichbarkeit für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter maßgeblich. Ein gutes Straßennetz, Flughäfen und Bahnverbindungen erleichtern den Warentransport und die Mobilität der Beschäftigten.

Industrieparks oder Technologiezentren bieten oft eine optimierte Infrastruktur für spezifische Branchen. Dies kann zu Synergieeffekten und einer verbesserten Wettbewerbsposition führen.

 

Welche Rolle spielen Staat und Gesellschaft?


Der deutsche Staat und die Gesellschaft im Umland beeinflussen maßgeblich die Standortfaktoren für Unternehmen. Sie schaffen erst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und prägen das sozial-kulturelle Umfeld.


Staatliche Rahmenbedingungen und Fördermittel


Der Staat – sei es Land oder Bund - spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von attraktiven Standorten. Er setzt rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen fest, die Unternehmensentscheidungen auch hier beeinflussen.

Subventionen und Fördermittel können wichtige Anreize für Unternehmen darstellen. Sie unterstützen Investitionen und Innovationen in bestimmten Regionen oder Branchen.

Auch die Bürokratie ist ein weiterer staatlicher Einflussfaktor. Effiziente Verwaltungsstrukturen können Unternehmensprozesse erleichtern, während übermäßige Bürokratie hemmend wirken kann. Gerade in Deutschland kämpfen viele kleine, mittelständische Unternehmen mit teils unnötigen Auflagen. Das sorgt für Hemmnisse bei Investitionen.

Stabile politische Systeme und verlässliche Rechtsrahmen schaffen Planungssicherheit für Unternehmen.




Quartiersentwicklung

Und die Bedeutung von sozio-kultureller und der ökonomischen Umgebung?


Eine sozio-kulturelle und ökonomische Umgebung beschreibt die komplexe Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren, die das Leben und Handeln von Menschen in einer Gemeinschaft, also einer Umgebung, prägen.

Das Wirtschaftsklima einer Region wird durch die Gesellschaft aktiv mitgestaltet. Eine positive Einstellung zum Unternehmertum kann Innovationen und Wachstum fördern und so Regionen zu entscheidenden Wirtschaftsvorteilen verhelfen. Schwäbisch Hall z.B. wird „Packaging Valley“ genannt – in Anspielung auf „Silicon Valley“. In keiner Region in Deutschland sind so viele Weltmarktführer im Bereich der Verpackung & Verpackungsmaschinen aktiv wie in Schwäbisch Hall.

Auch die Kaufkraft der umliegenden Bevölkerung kann ein weiterer entscheidender ökonomischer Faktor sein. Sie beeinflusst die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen und damit die Attraktivität eines Standorts. Bei Betrieben, die gute Löhne zahlen, sind auch die Kosten für Produkte und Dienstleistungen meist höher.

Sind auch hier noch zusätzlich Bildungseinrichtungen und Forschungsinstitute aktiv, tragen Sie zur besseren Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte bei. Sie fördern somit Innovationen und technologischen Fortschritt in der Region.


 

Häufig gestellte Fragen

Das Beachten von verschiedenen Faktoren bei der Auswahl eines geeigneten Standorts spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des neuen Unternehmensstandorts. Die Unterscheidung zwischen harten und weichen Faktoren sowie deren spezifische Auswirkungen sind von großer Bedeutung für Unternehmen.


Was sind Beispiele für harte Standortfaktoren?

Zu den harten Standortfaktoren zählen messbare Aspekte wie Kosten, Verkehrsanbindung und Infrastruktur. Konkrete Beispiele sind Steuern, Abgaben, Subventionen und das Arbeitskräftepotential.

Die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Nähe zum Absatzmarkt gehören ebenfalls zu den harten Faktoren. Diese Faktoren lassen sich quantifizieren und direkt in die Standortanalyse einbeziehen.


Welche Rolle spielen weiche Standortfaktoren für Unternehmen?

Weiche Standortfaktoren gewinnen zunehmend an Bedeutung für Unternehmen. Sie beeinflussen die Attraktivität eines Standorts für Mitarbeiter und können die Unternehmenskultur prägen.

Lebensqualität, Image und Umweltbedingungen sind Beispiele für weiche Faktoren. Diese können entscheidend sein, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.


Wie unterscheiden sich harte und weiche Standortfaktoren?

Der Hauptunterschied liegt dabei in der Messbarkeit. Harte Standortfaktoren sind quantifizierbar, während weiche Faktoren eher subjektiv und schwerer zu messen sind.

Harte Faktoren ändern sich selten oder nur langsam. Weiche Faktoren können sich schneller wandeln und sind oft von individuellen Wahrnehmungen abhängig.


Welche weichen Standortfaktoren sind besonders für Unternehmen relevant?

Für Unternehmen gewinnen weiche Faktoren wie das Bildungsangebot, kulturelle Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten zunehmend an Bedeutung. Diese beeinflussen die Lebensqualität der Mitarbeiter.

Das Image der Region, die Innovationsfreundlichkeit und das Unternehmensumfeld spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie können sich auf die Attraktivität des Unternehmens für Kunden und Partner auswirken.


Inwiefern beeinflussen harte Standortfaktoren die Standortwahl?

Harte Standortfaktoren haben einen direkten Einfluss auf die Kosten und die operative Effizienz eines Unternehmens. Sie sind oft ausschlaggebend für die erste Auswahl möglicher Standorte.

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